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STILVOLL LEBEN MIT KLEINEM BUDGET / WOHNEN TEIL 2

Sonntag, 11. März 2018

Protzen mit Wandfarbe und Türknäufen Mit bestimmten Tricks lassen sich gemietete Räumlichkeiten wohnlicher und viel präsentabler gestalten. Vermieter lieben Anstand, aber Cash ist Ihnen lieber. Bezahlt die Miete für 2-3 Monate im Vorraus, und fragt dann, ob ihr Wandfarbe und/oder Tapete anbringen dürft. Garantiert schriftlich dass die Wohnung bei Auszug wieder weiss gestrichen wird. Zeigt eurem Vermieter falls nötig Farb- und Tapetenmuster, eine blaue Wand im Badezimmer mag zwar frisch aussehen, Vermieter fürchten sich aber vor fröhlichen Wandstrichen.



Damit eine Mietwohnung nicht wie eine Mietwohnung aussieht, sind mutige Schachzüge nötig: Erobert den Raum, und nutzt jeden Quadratzentimeter Stauraum, um Banalitäten des Lebens zu verbergen: Stellt den TV in den Wandschrank, das Telefon ins Bücherregal oder den Lap Top ins Sekretär. 



Bringt Lampen Anschlüsse, Regale, Wandleuchter und Raumteiler an, bevor ihr die grösseren Gegenstände auspackt. Investiert in die besten Gardienen, Vorhänge und Jalousien, die Ihr euch leisten könnt, besonders wenn die Fenster auf hinuntergekommene Strassen hinausgehen. Tischtücher und Bettüberwürfe sind oft günstiger als Vorhänge und haben meistens genau die richtige Länge für schicke Vorhänge. Düstere, kleine Schlafzimmer sehen am besten mit einem knalligen, quadratischen Teppich, einer raffinierten Wand- oder Deckfarbe und einer ausgefallenen Beleuchtung aus. Sucht aus Flohmärkten nach spektakulären, romantischen oder gar kitschigen Stehlampen, und prüft die Verkabelung. Berechnet eine Monatsmiete für die erste Inneneinrichtung und Deko eurer neuen Bleibe. Das mag vielleicht viel sein, ist aber gerade genug, um die 08/15 Qualität solcher Horrormietwohnungen zu kaschieren. Snobismus steckt im Detail. Macht kleine, aber raffinierte, sichtbare Veränderungen, indem ihr z.B billige Messingtürgriffe gegen solche aus indischer Keramik oder durchsichtigen Vintage-Griffen aus geschliffenem Glas austauscht. Ersetzt das Nummernschild an der Eingangstür, oder streicht (falls der Vermieter im Ausland lebt :P) doch gleich die Tür neu! Wie wäre es mit einem Lindengrün? oder einem Feuerwehrrot? Das erinnert stark an die Londoner Sixties. Falls ihr in einer Einzimmerwohnung lebt, setzt Raumteiler ein: Paravents, Bücherregale, ein mit Baldachin bezogenes Bett. Seit möglichst minimalistisch, damit ihr euch nicht vom eigenen Kram erdrückt fühlt. 



Euer Tisch sollte immer sechs Plätze haben, und zur Wohnungseinweihung soll jede Freundin/Freund ein schönes, ganz individuelles Weinglas und einen Teller mitbringen. legt dazu eine passende Tischdecke auf, alles andere sollte im Kontrast dazu stehen, auch altes silber und Teetassen. 



Spielt für den ersten Eindruck eurer schicken kleinen Behausung ein bisschen Hausdame/Hausherr. Kauft ein Bäumchen im chinesisch angehauchten Holzübertopf, einen hübschen Tischvorleger oder eine längliche Blechschale mit Blumen der Saison- den euer Reich beginnt an der Türschwelle.




Wie man schöne alte Dinge kauft

Flohmärkte, besonders die in Europa, verraten immer auch etwas über die Historie eines Landes. Das aufregende Versprechen eines Flohmarkts lautet, dass wir im Staub Diamanten oder eine YSL - Smokingjacke für vierzig Franken finden. Das schöne an Flohmärkten ist, das man dort ganz kreativ herumstöbern kann. Man kommt nie mit dem Nachhause, wonach man gesucht hat. Dennoch gibt es ein paar Faustregeln, so werdet ihr Königin/König der Flöhe:

Fundstücke
Ein ausgestopftes Tier, Glasglocken, Nordafrikanische Silberkreuze und geschitzte chinesische Opernmasken. Nichts von dem Zeug ist lebenswichtig, das meiste fällt in die Kategorie: Sonderbar, aber liebenswert. Diese Versuchungen stehen ganz weit unten auf meiner Liste der Dinge, die ich kaufen würde, weil ich sie weder tragen noch essen, noch darauf sitzen kann. Vom Preis her ist so etwas selten ein Schnäppchen, es seidenn, es hat für euch einen persönlichen Wert. Oft sieht eine verlockende Kuriosität an einem gut präsentierten Marktstand sagenhaft, bei euch Zuhause aber einfach nur....kurios aus. 


Möbel
Sich mit Flohmarktfunden einzurichten ist ein spontanes Vergnügen, aber Ihr solltet trotzdem etwas kaufen, das in eure Wohnung passt und seine Funktion erfüllt. Nehmt ein Massband,  ein Foto des Raums den Ihr einrichten möchtet, und bei Bedarf ein paar Musterproben von (Gewebe, Stoffe und Farbpaletten). Einladende Möbelstücke wie Himmelbetten, Anrichten und Sofas bekommt man aus Märkten für einen guten Preis, weil der Händler sein Lager räumen möchte. Andere Wahnsinnsschnäppchen sind Bilderrahmen und Lampen. Überprüft aber die Festigkeit von Stuckrahmen (mit dem Alter werden sie porös und bröcklig).



Kunst
Ein echtes Meisterwerk werdet ihr zwar nicht finden auf dem Flohmarkt, aber wer weiss, vielleicht entdeckt Ihr ja eine Lithografie eines bekannten Künstlers der Moderne. In letzter Zeit sind primitive oder Aussenseiter Kunst und richtig kitschige Bilder als Deko in Mode gekommen. Im Laufe der Zeit könnt ihr Mühelos eine Themensammlung von solch schrulligen Werken zusammenstellen (Vögel, Vintage-Kunst, Tänzerinnen) das sieht an der Wand originell und einladend aus. Gebt dafür nicht mehr als 250 Franken aus, denn heutzutage gibt es im Internet und auf unabhängigen Kunstmessen viele recht gute zeitgenössische Kunstwerke von jüngeren Künstlern zu konkurrenzfähigen Preisen.


Handel und Timing
Die Qual bei Flohmärkten ist, dass man die besten Deals zu zwei ganz verschiedenen Zeitpunkten macht. Frühaufsteher haben die grösste Auswahl- dann Scharen sich Händler, Stylisten und die Stylescouts der grossen Designer um die Stände. Die besten Preise gibt es aber dann, wenn die Händler gegen Abend genervt zusammenpacken, aber noch ein paar Franken einnehmen wollen. Meiner Strategie für den besten Deal heisst: LIEBE. Wenn ihr euch wirklich, WIRKLICH in etwas verguckt habt, dann trödelt nicht herum, und kauft es auf der Stelle.Für gewöhnlich geht ein Qualitätsteil schnell weg, erst recht Vintage-Dinge. Handelt mit gesundem Menschenverstand. Ich handle den Preis meistens auf eine runde Summe ab und wedle dabei mit einem oder mehreren neuen Geldscheinen, um den Händler zu kriegen. Wenn auf dem Preisschild z.B 25 Franken steht und ich mit einem zwanziger winke, kommt der Deal ziemlich sicher Zustande.Wie bei jedem Shoppingtrip setze ich mir ein Bargeld Budget und klappere dann den ganten Markt ab, bevor ich auch nur einen Rappen ausgebe. Auf diese Weise gehen mir unter anderem zwar ein, zwei Sachen durch die Lappen, weil jemand schneller (oder reicher!) war, aber wenn ich überlegt einkaufe bin ich mit meiner Ausbeute zufrieden. Zum Thema Handeln: Ein Händler ist oft selbstständig tätig, bezahlt eine Standgebühr und hat keine riesige Gewinnmarge. Ein Flohmarkfund ist etwa um die Hälfte günstiger als etwas, das ihr im Laden kauft - Ihr könnt gerne Handeln, aber es sollte nicht nur darum gehen, ein Schnäppchen zu machen. Den Wert eines Flohmarktes machen nicht nur die besten Preise aus, sondern die angebotenen Raritäten.

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